Motorschäden bei Saab . . . Warum?
Mit diesem Beitrag möchten wir Sie zur Diskussion über dieses Thema aufrufen.

Wir wurden angeregt durch:
• Aussagen unserer Kunden zu deren Motorschäden
• Erfahrungen bei der Zerlegung defekter Motoren
• die Unterstützung der mit uns zusammenarbeitenden Firmen bei der Wiederaufbereitung von Ersatzteilen.

Motoröl - der Schmierstoff für Motoren

Auf dem Markt gibt es eine breite Palette unterschiedlicher Öle von den verschiedensten Herstellern, die mit umfangreichen Versprechungen die Güte der von ihnen angebotetenen Produkte anpreisen. Hinzu kommen unterschiedlichste Preiskategorien. Die Werbung der Ölanbieter lässt uns glauben, dass synthetische Öle der höheren Preiskategorie weitaus bessere Qualitäten aufweisen, als günstigere mineralische Ölsorten.
„Für meinen Saab nur das Beste."

In diesem Glauben kostet der Ölwechsel oft bis zu 100,00 Euro und mehr. Nach dem Ölwechsel ist Ihr Gewissen beruhigt, alles Mögliche getan zu haben, damit es dem Saab gut geht.

Auch Sie kennen die folgenden Aussagen beim Autokauf:

„Inspektionen? Werkstattaufenthalte? Reparaturen?
Die braucht ein Auto der Neuzeit nur noch selten!
Ja, früher, da gab es die Inspektionintervalle noch alle 10.000 km.
Heute brauchen Sie nur noch alle 20.000 km, 30.000 km oder 40.000 km in die Werkstatt.
Das spart Werkstattaufenthalt und Kosten!
Ja ja, die Autos, die sind halt besser geworden als früher!

.....unterschreiben Sie bitte hier!"

Das beste Öl für Ihren Motor?
Dem Kunden wird die Entscheidung, welches Öl in den Motor gehört, dadurch abgenommen, dass die Automobilhersteller die Klassifikation des Öls in den Wartungsheften vorschreiben. Umfangreiche Literatur informiert über Ölverträglichkeiten der Automarken. Doch haben Sie die Zeit, sich entsprechend zu informieren?

Bei einem Ölwechsel in der Werkstatt wurden Sie wohl eher selten nach Öl-Wünschen gefragt, oder?
Somit konnte es erst gar nicht zu einer Diskussion kommen.
Wichtige Fragen stellen sich:
Welches Öl ist für meinen "alten Motor" wirklich geeignet? Kann ich unbedenklich ein modernes synthetisches Hochleistungsöl verwenden oder auch das seit Jahren bekannte mineralische Hochleistungsöl?

Exkurs:
Bereits in der Antike war den ersten Wagenbauern aufgefallen, dass sich die primitiven Holzräder auf den Holzachsen leichter und mit weniger Quietschen und Knarren bewegen ließen, wenn sie mit Fett eingerieben wurden.
Zur Verfügung standen damals tierische Fette. Diese sehr zähen Fette hafteten länger in den mit reichlich Spiel versehenen Lagern und verringerten den Kraftbedarf zum Bewegen eines schwer beladenen Wagens enorm. Über Jahrtausende änderte sich an dieser technischen Lösung fast nichts.
Mit Erfindung der Dampfmaschine und Anbruch des industriellen Zeitalters wurden Schmierstoffe für schnelllaufende Maschinen benötigt.
Zu gleicher Zeit stieß man auf das Geheimnis der Destillation von Erdöl zur Herstellung flüssiger Schmierstoffe mit erheblich verbesserten Schmiereigenschaften. Die ersten Öle waren noch relativ dickflüssig und wurden daher mit Nebenprodukten wie Phosphor, Schwefel und Paraffin versetzt.

Die Entwicklung immer besserer Schmiermittel zur Optimierung der Motorenleistung wird wahrscheinlich niemals enden.

Zu Beginn der Motorisierung kam die Entwicklung in den USA schneller voran als in Europa. Für die unterschiedliche Entwicklung der Motorenöle war eine bestimmte Normung unerlässlich.

Die "Society of Automotive Engineers", kurz SAE, wurde gegründet. Diese Vereinigung bemühte sich um die Klassifizierung von Schmierstoffen und sortierte jede Ölsorte nach ihrem Fließvermögen in verschiedene SAE Klassen ein.

Als Fausregel gilt: je niedriger die Zahl, desto dünnflüssiger das Öl. Dabei sagt SAE überhaupt nichts über die Schmierfähigkeit, Scherfestigkeit und Alterungsbeständigkeit von Öl aus. Hierfür wurde nachträglich die API-Klassifikation geschaffen (American Petroleum Institute), worin jedes Öl nach anderen Kriterien bewertet wird.
Grob gesagt, Qualität und Druckfestigkeit wurden durch Kennbuchstaben des Alphabets beschrieben. Ein Öl der API - Klasse "SF" oder "SG" erfüllt demnach höhere Ansprüche als eines der Klasse "SE".

"S" bedeutet: Verwendung für Benzinmotoren
"C" bedeutet: Verwendung von Dieselmotoren

Die Bezeichnung auf einem Ölkanister bedeutet:
"API SF-CC": Öl für normale Benzinmotoren und nicht aufgeladene Dieselmotoren
"API SG": Öl für ausgesprochene Hochleistungsmotoren
"API CD": Öl für Dieselmotoren mit Turbolader

Da die USA früher vielfach über langsam laufende großvolumige Motoren verfügten wurde für unsere europäischen Verhältnisse folgende Bezeichnung entwickelt:

"CCMC" bedeutet: comite des Construkteurs d´ Automobile du Marche Commun

Die Bezeichnungen trugen im Laufe der Jahre nicht dazu bei, dem Verbraucher die Entscheidung und das Verständnis für das für seinen Motor benötigte Öl näher zu bringen.

Haben Sie in Ihrer Werkstatt jemals nach der Bedeutungen dieser verschiedenen Bezeichnungen gefragt?

Haben wir Ihre Interesse geweckt?
Hier erfahren Sie mehr:
http://www.wer-weiss-was.de/faq1107/entry1379.html

Schmierung: Öldruck:
Motoren moderner Zeiten sollen das Öl im Motor behalten und möglichst lange Zeit verwenden. Das Öl muss nach seiner Verwendung - der Schmierung - wieder in seinen Vorratsbehälter - die Ölwanne - zurücklaufen, um danach wiederum durch die Ölpumpe zu den Schmierstellen gefördert zu werden. Um die Schmierstellen zu erreichen, muss das Öl zahlreiche Kanäle, Bohrungen und Leitungen durchfließen. Die Öldruckfetischisten, denen der Öldruck im Motor nicht groß genug sein kann, wie z.B. den Herstellern von Turboladern, haben derart steigende Anforderungen an den Öldruck und das Ölvolumen, sodass die Beanspruchung der Öle gerade in Motoren mit hohen Drehzahlen an ihre Grenzen gerät.
Hohe Drehzahlen bis zu 6.500 Umdrehungen pro Minute bei Motoren in Vollast oder sogar 70.000 Umdrehungen bei Turboladern in Vollast sind im heutigen Automobilbau normale Erscheinung. Dem Öl wird eine weitere, noch größere Aufgabe abverlangt.

Kühlung: Die Anforderung ans Motorenöl
Heute hat das Motorenöl neben der Schmierung die zusätzliche Aufgabe der Kühlung. Während man in den 50er, 60er und 70er Jahren noch mit Öltemparaturen von 120 bis 180 grad Celsius auskam und der den Motor umströmende Fahrtwind das Öl in der Ölwanne kühlte, kam mit der höheren Drehzahl-Beschleunigungs- und Geschwindigkeitsanforderung an moderne Automobile das Problem der stärkeren Ölerhitzung hinzu. Durch Einbau von Ölkühlern, sollte diese Problematik gelöst werden. Die Ölkühler fielen in ihren Einbaudimensionen je nach Motorleistung und Aerodynamik größer oder kleiner aus und wurden meistens hinter der Stoßstange oder im Motorraum angebracht. Entsprechend den technischen Anforderungen wäre es in vielen Fällen leider angebracht, die Kühler auf Motorhaube oder Dach des Fahrzeugs zu montieren, was sich mit den Design-Konzepten moderner Automobile jedoch nicht vereinbaren lässt. Nachfolgend ein kurzer Auszug aus den Saab Kundeninformationen:

"Um höchstmögliche Leistung von Saab Motoren erhalten zu können, sind Viskosität und Schmierfähigkeit von höchster Bedeutung. Daher ist es wichtig dass Ölempfehlungen befolgt werden. Dank der vorteilhaften Fliesseigenschaften der von uns empfohlenen Öle bei niedriger Temperatur werden entlegene Teile im Schmiersystem schnell erreicht, was geringen Motorverschleiß bedeutet. Die Kraftstoffwirtschaftlichkeit wird positiv beeinflußt.
Alle Motoren, die das Werk verlassen, sind mit synthetischem Motoröl versehen. Diese Produkte enthalten Komponenten von sehr hoher Qualität, um die Anforderungen zu erfüllen, die unsere Turbomotoren stellen.
Der Grund für die Wahl des synthetischen Öls ist die Forderung nach erhöhter Lebensdauer und verbesserter Kraftstoffwirtschaftlichkeit, um auf diese Weise Umweltbeeinträchtigung zu verhindern.
Durch Verwendung der empfohlenen Öle wird u.a. die Tendenz zur Ansammlung innerer Beläge im Motor vermieden, welche das Schmiersystem blockieren, zu höherem Verschleiß führen und den Komponenten im Motor schaden können."

Service - Empfehlung von Saab zu Motorenöl:
„Es ist wichtig, dass Ölwechselintervalle gemäß Saab Serviceprogramm eingehalten werden, damit die Lebensdauer aller Komponenten des Motors garantiert ist. Beim Ölwechsel an Fahrzeugen die beanspruchenden Fahren bei harten Temperaturen ausgesetzt sind, wird das vollsynthetische Öl empfohlen.”

Ein oft vernachlässigter Aspekt ist, dass ein häufigerer Ölwechsel erforderlich ist, wenn das Fahrzeug überwiegend im Stadtverkehr mit vielen Starts und kurzen Fahrtstrecken gefahren wird. Das beruht darauf, dass sich Kraftstoff und Kondenswasser unter solchen Umständen mit dem Öl vermischen und sich kaltes Motoröl davon nicht befreien kann.
Damit soll uns gesagt werden, dass altes und schlechtes Öl nicht gut für den Motor ist. Jeder Saab Fahrer weiß das. Doch was bedeutet altes, schlechtes Öl?
Altöl:
Neues Öl: durchsichtig und goldfarben
Altes Öl: schwarz und schmutzig

Diese Veränderung stammt aus der Tatsache, dass Verbrennungsrückstände wie Ruß, Koks, Harz und asphaltartige Oxidationsprodukte aus dem Motor herausgewaschen und im Öl gebunden werden. Ist das Öl mit verbrannten Rückständen gesättigt, wird es schlammig und zäh. Das Öl soll Verbrennungsrückstände in der Schwebe halten, aufgrund der Zähflüssigkeit, ist die Schwebe nicht mehr gegeben und Schlamm und große Partikel verhindern den Durchfluss.
Ölfilter und Ölpumpe
Der Ölfilter, der kleinste Verschmutzungen von 0,005 mm herausfiltern soll ist irgendwann völlig verstopft. Die verhältnismäßig kleine Ölpumpe, mit einem Förderstrom von bis zu 500 ltr/Stunde je nach Drehzahl, schaftt die erforderliche Menge nicht mehr. Folglich sinkt der erforderliche Öldruck. Dies führt zu Lagerschäden im Motor und am Turbolader.
Schmieröldruck bei Saab
Druckminderventil in der Ölwanne:
B-201 4,5 - 5,0 bar
B-202 3,6 - 5,2 bar

Mindestens erforderlicher Öldruck 2,7 bar
Ölwarnlampe Einschaltgrenze 0,3 - 0,5 bar

Leuchtet Ihre Ölwarnlampe auf, etwa bei Fahrten auf der Autobahn, kann es schon zu spät für Ihren Motor sein.
Die Folge: Kurbelwellenlager- und Kolbenfresser

Leuchtet Ihre Ölwarnlampe bereits beim Startvorgang und geht diese auch im Warmlaufen des Motors im Stand nicht aus, sollten Sie auf keinen Fall mit Ihrem Saab losfahren. Der Motorschaden wäre somit wahrscheinlich vorprogrammiert (Ausgenommen der Geber für die Öldruckanzeige ist defekt).

Bei weiterem Interesse:
http://www.motul.de/i/prd/oeldru.htm

Warum gibt es neben Tachometer und Wassertemperaturanzeige keine Öldruckanzeige?
Eine berechtigte Frage an alle Autohersteller.
Tatsächlich sind moderne Automobile nur mit einer elektronischen Ölmengenanzeige ausgestattet. Ist das von den Automobilherstellern gewollt oder wird es bewusst vergessen?
Durch eine eingebaute Öldruckanzeige hätte der Fahrer die Kontrollmöglichkeit über einen Öldruckabfall und könnte somit frühzeitig einem Motorschaden vorbeugen. Stattdessen hat er durch unbemerkten Öldruckabfall einen totalen Motorschaden mit erheblichen Reparaturkosten. In jedem Fall ließe sich viel Frust, Ärger und Auseinandersetzung sparen, wenn Hersteller, Werkstätten und Autofahrer zu diesem Thema mehr aufeinander zugingen. Tatsächliche Schadensbilder und deren Ursache bei bekannten Schäden müßten auch von Seiten der Hersteller wirklich frühzeitig eindeutig geklärt werden.

Ölwechselintervalle von 20.000 - 30.000 km sind keinesfalls die Lösung des Problems. Dem Kunden wird dadurch vermittelt, er besitze einen noch robusteren Saab, indem die Inspektionintervalle größere Abstände haben.
Stattdessen verschlammt das Öl und Motorschäden häufen sich. Der Verbraucher hat oftmals weder das Geld noch das technische Know How dem Hersteller nachzuweisen, ob der Motorschaden durch konstruktive Fehler oder zu große Inspektionsintervalle entstanden sind.

Ist ein Produktionsfehler oder Konstruktionsmangel nicht mehr zu verbergen, gibt es Rückrufaktionen.

Laut Angaben des statistischen Bundesamtes der BRD hat sich die Zahl der Rückrufaktionen im Jahre 2004 im Vergleich zum Vorzeitraum um 46 % erhöht. Eine Tatsache, die darauf schließen lässt, wie bewusst sich die Automobilhersteller mit dem Umgang ihrer Kunden geworden sind.

Das Thema "Saab Motorschäden" ist im Moment wegen der Rückrufaktion von 400.000 Saab Automobilen der Serie 9.3 und 9.5 in öffentlichem Interesse.
Bilder
Ölsaugrohr der Modellreihen Saab 900-I Baujahr 1978 - 1993 8 - und 16 -Ventiler
Ölsaugrohr der Modellreihen Saab 9000 (1984-1991)(B-202) 2,0 ltr Einspritzer und Turbo
Ölsaugrohr der Modellreihen Saab 9000 (1990-99)(B-234) 2,3 ltr Einspritzer und Turbo

Verwendet wurde dieses Sieb bei allen
Saab 9000 B234 2,3 ltr ab Modell 1991 bis etwa 1996

Das Sieb ähnelt einem dünnmaschigen Küchensieb. Deutlich sind Verstopfungen durch kleine, feste Teilchen zu sehen, die sich im Sieb verfangen haben. Schlamm, feste Rußpartikel, Metallabrieb, Teilchen aus abgelöster Dichtungsmasse und andere Materialien.
Diese Verstopfung führt dazu, dass die eingangs abgebildeten Kolbenschäden entstehen können und Motorschäden vorprogrammiert sind.
Diskussion
Offenbar gibt es bei jedem Motor mit dem dünnmaschigen Filter im Ölansaugsieb diese Verstopfung, wie im vorherigen Bild dargestellt.

Gefährdet sind:
die Saab-Modellreihen 9000i und Turbo 2,3ltr (B234) Baujahre 1989 bis 1993

Bauartänderungen in den darauffolgenden Baujahren der neuen Motorgenerationen der Baujahre 1994 bis 1998 sind nicht bekannt.
Vielleicht war das Problem mit der Ölsiebverstopfung in den Jahren 1989-1993 nicht als so dringlich erkannt worden, dass der Hersteller sich veranlasst sah, das Modul des Ansaugsiebes dahingehend zu ändern, derartige Verstopfung zu vermeiden.

Dieses Sieb mit seinen großen Bohrungen ähnelt den Sieben der vorherigen Baujahre. Es wurde gelegentlich bei Problemen mit dem Öldruck eingebaut.

Schadensbericht eines Kunden:
„Morgens beim Kaltstart hörte man ein unnatürliches Geräusch aus dem Motorraum.
Ein starken Pfeifen bevor der Motor ansprang. Manche definierten es auch als -helles Pfiepen-."

Nach Analyse durch eine Werkstatt:
"Das Geräusch entstand dadurch, dass die Ölpumpe Mühe hatte den Motor mit dem notwendigen Öldruck zu versorgen. Zu wenig Öldruck führt den Motor an seine Verschleißgrenze."
Die Nachfrage beim diesem Saab Händler ergab, dass diesem, aufgrund interner Service-Infos, der Fehler bereits bekannt war.

Laut Saab Service Info :
"Die Ölwanne unter dem Motor abbauen und das Sieb entweder reinigen oder bestenfalls gegen ein anderes tauschen. Danach Ölwechsel und Filterwechsel."

Danach war das Problem auf Kosten des Kunden behoben, wenn auch der Motor vielleicht bereits einen Schaden bekommen hatte.

Nimmt also ein Saab-Fahrer dieses Startgeräusch nicht wahr oder wird er auch nicht durch Infos seiner Werkstatt darauf aufmerksam gemacht, führt dies unweigerlich nach kurzer Zeit zum Motorschaden. Es ist absolut nicht zu verstehen!

Trotz Kenntnis eines offensichtlichen Mangels der Modellreihen 1989 bis 1993 und darüberhinaus, gibt es diese dünnmaschigen Ölansaufsiebe auch noch in den Modellreihen
900-II Baujahre 1994-1998
9-3 Baujahre ab 1998
9-5 Baujahre ab 1998

Nach Aussagen einiger uns bekannter Saab Händler ist das Problem seit einigen Jahren bekannt. Saab als Automobilhersteller reduziert das Problem auf unzureichende Ölqualität. Inwieweit mit den Ölherstellern darüber verhandelt wurde, ob es da etwa Vereinbarungen gibt, ist nicht bekannt geworden. Öl -Additive sind wohl auch nicht die Lösung.
Alle Saab Händler wurden mitterweile aus noch nicht bekannten anderen Gründen angehalten, das Synthetik Öl der Viskosität 0 W nicht mehr zu verwenden. Ursächliche Gründe sind uns nicht bekannt geworden.
Dieses Bild zeigt eine ausgebaute Ölwanne:



Ölwanne in Nahaufnahme nach Ausbau des Ansaugrohrs:



Bei jedem Verbrennungsvorgang enstehen im Inneren des Motors Rückstände, bei denen das Motoröl, neben der Aufgabe der Schmierung auch Kühlungsaufgaben hat.
Das schmutzige Öl wird , nachdem es vom Ölfilter gereinigt wurde, vom Ölkühler gekühlt. Das von Saab verwendete dünnmaschige Sieb soll hier offenbar wie eine Art Vorfilter funktionieren. Verunreinigungen, wie Rußpartikel oder dicken Öl-Schlamm, fängt das Vorsieb auf, kann sich aber davon nicht wieder befreien. Die Selbständige Reinigung des Siebs ist ausgeschlossen. Der Rest des Schlamms bleibt in der Ölwanne hängen und wird auch beim Ölwechsen nicht vollständig herausgepült, da der Boden der Wanne kein Gefälle hat. Siebe mit größeren Filterlöchern, wie bei älteren Saab Motoren von vor 1990, haben diese Probleme nach unseren Erfahrungen nicht. Saab bietet dieses Sieb auch für den Umbau an.

Zu diesem Thema gab es keine allgemeine Rückrufaktion.

Wie helfen Sie sich selbst?
Kontrolle beim nächsten Ölwechsel. Bei einem normalem Ölwechsel mit Filter fällt das Problem nicht auf, es sei denn, die Werkstatt wäre in der Lage, mit einer optischen Sonde durch das Loch der Ölablaßschraube zuschauen.

• Kontrollieren Sie das Ansaugsieb in Ihrer Ölwanne
• Welche Art Ansaugsieb ist dort eingebaut?
• Wie stark ist der Boden Ihrer Ölwanne mit Rußpartikeln verschmutzt? (siehe Bilder)
Festsitzende Verschmutzungen fließen mangels Gefälle am Wannenboden nicht ab.

Die Konsequenz:
Das nach dem Ölwechsel frisch eingefüllte Öl wird durch die groben Ablagerungen wieder völlig verunreinigt.

Falls die Verstopfungen beseitigt werden müssen:

- Ölwanne demontieren
- Ölsieb der neuen Generation einsetzen
- O-Ring zur Ölpumpe ersetzen
- neues Öl, neuer Ölfilter
Einstecköffnung des Ölrohres zur Ölpumpe



Durch häufige Temperaturschwankung wird der Dichtungsring porös. Die Ölpumpe saugt in diesem Fall Luft an und der Öldruck sinkt ebenfalls. Diese Dichtung sollte bei Gelegenheit ausgetauscht werden.



Ölansaugsieb Unterseite zugesetzt mit verfestigten Ölrückständen und festen Stückchen aus Verbrennungsrückständen Das Sieb ist fast verstopft. Somit ist der Öldurchfluss behindert und der Öldruck sinkt.

Fazit
Ölwechsel und Ölfilterwechsel spätestens alle 10.000 km vornehmen!
Alle 5.000 km, wenn Sie viele Kurzstrecken fahren!

In Bezug auf diese Veröffentlichung werden wir Kontakt mit verschiedenen Ölherstellern aufnehmen und deren Stellungnahme einholen.
Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Dieser Bericht beruht auf Erfahrungen aus der Teileaufbereitung und auf Aussagen unserer Kunden.
Arbeiten an Ihrem Fahrzeug führen Sie auf eigene Gefahr und Verantwortung durch.

Haben Sie zu diesem Thema auch Erfahrungen gemacht?
Haben Sie einen interessanten Tipp, den Sie hier vermissen?

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